KIEL IST ORANGE – KFB SPIELT FORTAN 2. REGIO!
Uns fehlen die Worte. Sprichwörtlich – jedes Wort, jeder Satz, jeder Text – scheint nicht greifen zu können, was unsere 1. Herren dieses Wochenende gegen Rendsburg II vollbracht haben, denn fortan ruft die 2. Regionalliga – einfach surreal!
Um zu begreifen, wie verrückt das alles ist, müssen wir zunächst die Zeit fünf Jahre zurückdrehen und zum Anfang der abenteuerlichen Reise zurückkehren. Angeführt von Roman hieß es zunächst noch Bezirksklasse, aber unser heutiger Chef-Coach hatte bereits damals eine Vision, wohin es gehen sollte – und zwar nach ganz oben! Wie alle Sportenthusiasten wissen, ist der Sport unberechenbar. Doch Träume wurden geträumt und Spiele gewonnen. Jede Saison reihte sich ein neuer Pokal in die Vereinsvitrine ein, und so ging es Jahr für Jahr, bis zur Oberliga. Hier mussten allerdings erstmals herbe Rückschläge verkraftet, Verletzungen kompensiert und Niederlagen akzeptiert werden, aber anstatt aufzugeben, gewann der Wille und die Gier noch einmal alles in die Waagschale zu werfen!
Träumen ist einfach – nach den Sternen zu greifen, das ist die Herausforderung!
Und unsere 1. Herren nahmen die Herausforderung an. Mit zahlreichen neuen und altbekannten Gesichtern machte sich die Mannschaft daran, das „Unmögliche“ zu erreichen: den Aufstieg in die 2. Regionalliga! Es folgte eine grandiose Saison unserer Spieler, die wirklich alles auf dem Parkett ließen und Sieg für Sieg nach Hause brachten. Doch wie es die Dramaturgie erforderte, war da noch eine Mannschaft, die dasselbe Ziel verfolgte wie wir: Rendsburg II. Und die bärenstarke, junge Truppe um Chef-Coach Christensen schaffte es in der Hinrunde, uns ein Bein zu stellen und einen Sieg gegen uns einzufahren. Da sie sich in der Folge aber einen Ausrutscher in Reinbek erlaubten, wurden die Karten neugemischt. Unsere Mannschaft musste „nur“ die letzten Spiele gewinnen und dann am letzten Spieltag gegen Rendsburg eine Meisterleistung abrufen. Gesagt, getan – alle Spiele wurden gewonnen und dann war es so weit!
Showdown im Ernst-Barlach-Gymnasium.
Als am Samstag die Zeiger 18 Uhr schlugen und unsere beiden Coaches Roman und Max die Halle betraten, brodelte der Hexenkessel bereits. Da stand der Pokal – nur noch ein Sieg trennte sie davon, das Unmögliche wahr werden zu lassen. Hunderte Fans waren für das Spektakel angereist, ob aus Kiel oder Rendsburg – niemand wollte es sich entgehen lassen, und so flog ein letztes Mal der Ball in die Luft. Dann ging es Schlag auf Schlag, und die Fans brüllten sich die Seele aus dem Leib; aber Malte blieb abgezockt und ballerte die ersten Punkte des Tages durch die Reuse. Nur wenige Sekunden später war es dann Thorben, der einen Dreier versenkte, aber die junge Truppe aus Rendsburg war nicht nach Kiel gereist, um zu verlieren. Im Gegenteil – mit einer brutalen Defensive machten sie uns die Hölle heiß. Jede Unaufmerksamkeit wurde umgehend bestraft, und unter dem tosenden Lärm liefen unsere Herren zur Höchstleistung auf. Gerade Fabian und Sven waren an diesem Abend Naturgewalten, pflückten jeden Rebound aus dem Himmel oder verteilten die Bälle in klassischer Point-Guard-Manier. Svenner war es auch, der in der Folge wichtige Fouls zog und sich an der Freiwurflinie belohnte. Dann war wieder Thorben-Time, der völlig offen einen Dreier durch den Korb zischen ließ, gefolgt von fünf Punkten von Christian und einem weiteren Dreier von Freddy: Boom – 26:21 ging das erste Viertel an die Hausherren. Spätestens jetzt war allen klar: die Sterne, der Pokal, der Traum – er war zum Greifen nahe!

Trotz der genialen Presse war nun Rendsburg gefordert, den Spielstand nicht aus den Fingern gleiten zu lassen. Doch Thorben spielte sich in einen Rausch, fand immer wieder die Lücke und preschte nach vorne, wo er seine Mitspieler in Szene setzte. Step-by-Step bauten wir die Führung aus, und dann kam der Moment des Tom Stahmers – unser Topscorer der Saison haute die Microwelle an. Zack Dreier, zack Dreier, zack Dreier – wie macht der Mann das nur, einfach grandios! Und so stand es zur Halbzeit 53:43. Das EBG brodelte nicht mehr, es brannte lichterloh!

Was Roman und Max unseren Bigs auch gesagt haben müssen, als sie wieder aus der Umkleide kamen, umhüllte sie Goat-Aura. Svenner prügelte sich unter dem Korb immer wieder zum Erfolg – niemand konnte ihm an diesem Abend das Wasser reichen, und Christian tat es ihm gleich. Fabian fand mit Eleganz stets den richtigen Pass, und Jakob dankte es ihm mit fünf schnellen Punkten kurz vor Ende des dritten Viertels. Doch auch Rendsburg tat alles in seinen Kräften, antwortete mit zwei Dreiern und kam wieder auf 10 Punkte heran.
Das letzte Viertel brach an, und der Schweiß tropfte nur so auf das Parkett – was dann folgte, war kinowürdig. Rendsburg presste, doppelte und machte einfach alles, um wieder ranzukommen und mit Erfolg. Kaum zwei Minuten waren verstrichen, da war die Führung auf 5 Punkte geschrumpft. Doch wie sollte es anders sein? Tom bekam den Ball in die Finger und feuerte ihn durch die Reuse. Im Anschluss blieb Emil cool und schob zwei Punkte nach. Dann war Rendsburg am Zug, und in nicht einmal zwei Minuten schenkten sie uns 7 Punkte ein – aber Thorben hatte gar keine Lust auf den Quatsch und drückte erneut von der Dreierlinie ab, dann noch einmal Malte und Freddy. Es war zu viel für die Gäste, um sich davon zu erholen, und plötzlich dröhnte die Sirene!
2. REGIONALLIGAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA! Die Halle tobte, brüllte, lachte – und sicherlich flossen auch einige Freudentränen. Nur Roman und Max standen da und mussten erst einmal begreifen, was sie in den letzten fünf Jahren erreicht hatten, ehe auch sie im Jubel versanken und die Nacht zum Tag machten 😉
Danke für dieses epische Spiel und danke an alle Fans und all den Support der letzten Jahre!

Aufgelaufen sind in dieser Saison für uns:
Frederik Butenschön, Sven Gottschalk, Christopher Gruber, Thorben Haake, Leo Hahnenstein, Malte Jacobsen, Mhyar Kheder, Fabian Klevemann, Emil Krumbeck, Martin Kunst, Jakob Menges, Sebastian Römer, Rico Röwe, Ole Schleth, Jannek Schmitt, Tom Stahmer, Peer Stolp, Christian Wolff und Chris Geist (Maskottchen 😉 )
Unsere Coaches:
Roman Alifanov und Max Hillner
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